Samstag
so viel Vodka, so viel Nikotin, so viele Menschen, die ich liebe. "und bereust dus, dass du gekommen bist?" ich schüttel meinen Kopf, nippe an meinem Glas, lächle. eigentlich wollte ich den Abend zu Hause verbringen, schreiben, nachdenken, mal wieder was für die Schule machen. aber wer kann schon wiederstehen wenn deine liebsten Jungs dich anbetteln zu kommen, nen Bierchen trinken und das Wochenende genießen. ich weiß nicht mehr wie wir darauf kamen, aber jemand neues war in unserer Runde, jemand erklärte ihm unsere ganze Clique und so kamen wir auch auf dich. dein Name fiel und hallte in meinem Kopf wider wie die Explosion einer Rakete, hell und laut und blendete alles aus. "was ist mit ihm?" meine Stimme klingt brüchig, aber niemand bemerkt das außer mir. "wir hattens grade über Arschlöcher" die meisten lachen, grinsen zumindest, nur meine Mine bleibt kalt, ohne Regung. "er ist keins." "lex, überleg dir mal bitte was er grade mit dir macht! und es ist ihm einfach nur scheiß egal" "unangebracht. wirklich unangebracht" ich spucke Nicklas die Worte geradezu ins Gesicht, packe meine Flasche und meine Kippen und laufe nach draußen, knalle die Haustür hinter mir zu. alles dreht sich, der Alkohol wirkt. und es ist ihm einfach nur scheiß egal. scheiß egal. scheißegal. SCHEIßEGAL! wie ein Spruchbanner in meinem Kopf. immer und immer wieder. Aus einem Impuls heraus, lege ich mich auf die Straße. feiner Nieselregen fällt vom Himmel, legt sich auf meine Wimpern, auf meine Kleidung. der Boden ist feucht, die Nacht vollkommen ruhig. tausende Sterne über mir, der gleiche Himmel, der jetzt über dir steht. über jedem von uns. jemand lässt sich neben mir nieder "es tut mir leid, ich hätte sowas nicht sagen sollen." er flüstert, leise und reuvoll. ich sage nichts, blase den Rauch meiner Zigarette in den feinen Sprühregen, der Qualm steigt auf, verblasst und verschwindet letzendlich ganz. wie gerne ich verschwinden würde. "du liebst ihn noch oder?" ich halte kurz inne. tu ich das? tu ich das wirklich? nehme einen Schluck meiner Flasche, der Schnaps rinnt meine Kehle hinunter, hinterlässt einen bitteren Geschmack und brennt in meinem Hals. "ja. ja das tu ich. ich liebe ihn. und für mich ist er perfekt, verstehst du? ich kann nichts dagegen machen, egal wie sehr er mich verletzt." er sagt nichts, nimmt nur meine Hand. und gemeinsam liegen wir da. nachts, irgendwo in einer kleinen Stadt, mitten auf der Straße, im Regen, vollkommen betrunken und schauen in die Sterne, ohne ein Wort zu sagen.
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