"gehen wir?" abwartend steht Peter in der Tür, schaut mich fragend an. ich nicke, nehme meine Tasche und trete an seiner Seite in die warme Nachtluft. trotz den Massen an Alkohol, die ich im Laufe des Abends meinem Körper zugemutet habe, fühle ich mich vollkommen nüchtern. "wo ist Nils, der kommt doch mit zu mir" mit einem Seitenblick zu mir wirft Peter die Frage in den Raum. ich kann dein Lachen hören, folge ihm und stolpere mehrere Male fast über meine eigenen Füße. als ich euch vier finde, sitzt ihr alle um das Fass Bier herum, Schläuche im Mund. "Nils, komm wir gehen." Peter's Stimme klingt genervt in meinen Ohren, ich stehe still ein paar Meter entfernt. kichernd wendest du dich von dem Fass ab, drehst dich in unsere Richtung. "ich penn bei Stefan." mehr sagst du nicht. ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, geschweige denn dich von mir zu verabschieden, oder mir zu sagen dass du jetzt leider doch nicht bei Peter schläfst, dass wir dann morgen also verschissen nochmal nicht zu dir fahren, oder mich zu fragen ob ich vielleicht mitkommen will, drehst du dich wieder deinem Bier zu. das altbekannte Brennen überzieht meine Gliedmaßen, fährt in Schauern über meinen Körper und hinterlässt das Gefühl von Leere und unendlichem Schmerz in meinem Körper. mit einem dumpfen Geräusch fällt dein Rucksack zu Boden. ich hab ihn fallen gelassen. Tränen sammeln sich in meinen Augenwinkeln und sofort richte ich meinen Blick auf den Boden, beiße krampfhaft auf meine Lippe. wir durch Watte höre ich Peter's Stimme "Lex, komm". meine Beine tragen mich von alleine, weisen mir den Weg nach Hause, weg von dir. noch lange kann ich euer Lachen hören. nein, kann ich dein Lachen hören. Tränen laufen über meine Wangen, vermischen sich mit Wimperntusche und hinterlassen warme, brennende Spuren auf meinem Gesicht. fast unwirklich spüre ich Gewebe unter den hektischen, agressiven Bewegungen meiner Nägel reißen. ich kann spüren wie Blut über meine Haut läuft, nicht viel, aber genug, das Kleben verrät es. und plötzlich ist alles still. kein Geräusch von außerhalb füllt meinen Kopf, meine eigenen Gedanken sind still, nur Rauschen, als wäre ich am Meer. liebevoll drücke ich meine Finger auf mein Handgelenk, lege sie auf meine Pulsader. fast wie im Rausch legt sich ein Lächeln auf meine Lippen, überzieht mein ganzes Gesicht. was für eine verdreckte Scheiße.
hm, es ist auf jeden fall gut, dass du diesen schritt von dir aus gehst. das ist der erste weg zur besserung und ich wünsche dir ganz viel glück, dass das alles wieder wird, was auch immer es sein mag.
AntwortenLöschenaber wenn ich diesen text hier lese, durchfahren mich mehrere emotionen gleichzeitig. einerseits kann ich dich voll und ganz verstehen, sein verhalten ist nicht immer fair, nicht so wie man es sich vielleicht wünscht. aber das ist dann auch wieder der andere punkt - so viel schmerz dürfte es dir nicht bereiten. das ist nicht gesund, dass es dich so zerstört, liebes.