mit einem leisen Seufzer lehne ich mich noch schwerer an deinen Körper, habe dieses behinderte Dauergrinsen schon wieder im Gesicht, was ich phasenweise dauerhaft wie ein Idiot mit mir rumtrage. der Abend ist warm, fast schwül aber doch angenehm. der Geruch von Bier und das Lachen meiner Freunde legt sich auf meine Haut und deine Wärme kriecht unter meine Kleider, verkrallt sich in jeder meiner Poren, vielleicht das schönste Gefühl der Welt? intuitiv beuge ich mich über die Stuhllehne, taste nach meinem Beutel, der irgendwo auf dem Boden liegen sollte. lachend versuchst du mich davon abzuhalten "los, wehr dich mit deinem riesen Bizeps" auch wenn ich dein Gesicht nicht sehen kann, höre ich eindeutig das herausfordernde Grinsen in deiner Stimme mitschwingen. nur weil ich so ein kleiner Schwächling bin? lachend und mit aller Kraftanstrengung kämpfe ich mich Zentimeter um Zentimeter Richtung Prinz Pi Beutel und Handy. ohne jegliche Anstrengung knickst du meinen Arm ein, legst von hinten deine Arme um mich und hälst meine Hände auf meinem Bauch fest. jammernd und lachend zappel ich nun auf deinem Schoß herum während du dich fantastisch amüsierst. ich glaube es war ein Versehen, vielleicht hast du es aber auch geahnt, als ich dir Freitag sagte ich hätte Scheiße gebaut. deine Finger legen sich plötzlich fest um mein linkes Handgelenk, drücken meine Hand immer noch bewegungslos auf meinen Bauch. ohne nachzudenken entfährt mir ein lautes und schmerzvolles "aua, verdammte scheiße!". und sofort danach kommt der Schreck. ich versuche meine entgleisten Gesichtszüge unter Kontrolle zu bekommen, beiße mir sofort fest auf die Unterlippe. deine Finger lösen sich, liegen nur noch leicht um meinen Arm "so weh kann das doch nicht tun" deine Stimme klingt skeptisch, ungläubig. wie zum Test drückst du noch einmal auf mein inneres Handgelenk, während ich versuche jegliche Schmerzenslaute zu unterdrücken aber vollkommen bemerkbar zusammen zucke. als ich mich zu dir drehe steht Skepsis und Ärger in deinen Augen geschrieben. "was hast du gemacht?" ich will wegschauen, aber ich kann nicht. kurz senke ich meine Augen, spiele an meinen Armbändern herum, spreche leise "ich hab dir doch gesagt, ich hab Scheiße gebaut. ich bin total ausgerastet, ich weiß nicht was passiert ist, ich kanns mir einfach nicht erklären" kurz schaue ich zu dir, du siehst mich immer noch genauso hart an wie gerade eben. "zeig her." deine Stimme lässt keinen Widerspruch zu und so ziehe ich meine Armbänder nach unten und strecke dir meinen Arm hin. sekundenlang starrst du auf die zwei 3x3 cm großen Wunden, ich hab mich wirklich selbst übertroffen dieses Mal, vor allem dass sich die Scheiße auch noch entzündet hat, supi dupi, ich bin nen mords Held. als du deine Augen auf mein Gesicht richtest durchzuckt mich eine unglaubliche tiefe Reue. Angst, Ungläubigkeit und irgendwie auch Wut blitzen mich aus deinen klaren Augen an, fahren mir durch Mark und Bein. "wie sollen wir ne Zukunft haben, wenn du nicht aufhörst mit der Scheiße?" die Frage kommt nicht wirklich bei mir an, für einen Moment weiß ich auch gar nicht, warum das so schlimm ist. es ist ja nur oberflächlich, wird wieder verheilen, vielleicht nen kleinen hellen Fleck hinterlassen, nichts beunruhigendes. im gleichen Moment realisiere ich deine Worte. "ich tus nie wieder." in dem Moment erinnere ich mich fast an ein kleines Mädchen, dass traurig vor jemandem steht, weinend weil es einen Ball in die Fensterscheibe gekickt hat. Tränen bilden sich in meinen Augenwinkeln, du glaubst mir nicht. "hör auf mit der Scheiße!" ich nicke "ja." du schüttelst den Kopf "nein..ich.. du sollst damit aufhören" du ahnst dass deine Worte nicht bei mir ankommen, ich sie einfach nur vollkommen leer hinnehme. ich senke den Kopf, versuch mich zusammen zu reißen "ja. ich versprechs" "hör auf mit der Scheiße" du flüsterst fast, starrst mich an. ich nicke heftig, versuche zu lächeln, die Situation abzuschwächen. ich beuge mich zu dir, verweile wenige Zentimeter vor deinem Gesicht. "ich versprechs dir." hauche ich auf deine Lippen, küsse dich. als sich deine Hände fast schon verzweifelt in meine Hüften graben und du mich fest zu dir ziehst, heftig küssend, weiß ich, dass ich dir nie wieder weh tun werde. ich kann es nicht. ich versprechs dir.
ja, hm, ich weiß es nicht. er ist ja abgezogen und ich hab erstmal geschätzte zwei Stunden in der Kabine geheult und bin dann anschließend irgendwie Nachhause gekommen. heute bin ich deswegen auch nicht in die Schule gegangen, weil ich ihm nicht in die Augen sehen möchte. nie wieder. keine Ahnung ob er was den anderen gesagt hat, ich hab danach mit niemandem mehr gesprochen... und mit Justin, nichts neues..
AntwortenLöschenna siehst du, alles doch gar nicht so schlimm. ;) nicht dafür, ich hab doch gar nichts getan. ich hoffe nur das wird alles wieder.
und der Text ist soo schön und traurig gleichzeitig, dass ich gar nicht weiß, was ich darüber denken soll. und ich musste grade ein bisschen weinen, da es mich an Justin und mich erinnert, ich hab unsere fast gleiche Situation damals noch deutlich vor Augen.
hör wirklich damit auf, es kann so viel kaputt machen, sei mit ihm glücklich. er liebt dich wirklich.
herz
achso und ja: das auf dem Bild diesmal seid ihr aber nicht, oder? :>
LöschenEin ganz fettes herz für deinen text, für dich, für euch. <3
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