and it's good enough to make me fall in love.

Dienstag

"...Vertrauen gegenüber einer Bank kann man mit einer Beziehung vergleichen. Vertrauen ist in einer Beziehung extrem wichtig. werden Sie einmal enttäuscht, ist das Vertrauen nicht mehr da." verbissen lausche ich der Stimme des jungen Manns, der uns nen Vortrag über Bankwesen hält. Exkursion in Sozialkunde, nach Frankfurt, Börse und Geldwesen, ja ich sterbe vor Aufregung fast. und dann diese Sätze. unwillkürlich lache ich leise und gehässig auf, starre riesige Löcher in die braun melierte Tischplatte. ich versuche wirklich meine Augen nicht zu heben, dich nicht anzuschauen, natürlich weiß ich wo du sitzt. nur dank dieser Bemerkung will ich dein Gesicht sehen, ironisch die Situation grade, oder nicht? haha, ich sterbe vor lachen. nach ein paar Sekunden hebe ich kurz meine Augen, will nur vorsichtig in deine Richtung schielen, nur neugierig sein. dein Blick trifft meinen durch den gesamten Saal. so heftig, dass ich hektisch meinen Kopf senke, stark beschäftigt an meiner Stuhllehne rumkratze, das Prickeln im Bauch irgnorierend. unruhig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her, Hitze steigt in meinem Körper auf, ich glaube mein Brustkorb sprengt entzwei. Momente lang starre ich nur auf meine Hände, warte bis sich mein Puls wieder beruhigt hat, lächle Michi offen an als sie mich plötzlich besorgt anschaut. "alles ok" lache ich. es ist schließlich immer alles ok.

dein Parfum schießt mir phasenweise brutal in die Nase, vermischt sich mit der Luft die ich einatme, ausatme, bis ich sie anhalte. natürlich sitzt du hinter mir. zwei Stunden lang. super toll. meine Begeisterung für den Tag könnte kaum sinken, doch du schaffst es. ich kann dein Gesicht in der Scheibe sehen, wie du meinen Rücken durch die kleine Spalte zwischen Busfenster und Sitz anstarrst, Musik hörst, deine Finger an die Scheibe legst. mein Atem beschlägt die durchsichtige Fläche als ich mich verwirrt und erschöpft mit der Stirn an das Glas lehne. Musik dröhnt in meinem Kopf und ist doch nicht laut genug um meine Gedanken zu übertönen. alle sind ausgelassen, lachen, erzählen und spielen vollkommen bescheuerte Autobahnspiele, nur wir nicht. fast reflexartig lege ich meine Fingernägel an die Scheibe, berühre mit meinen Fingerspitzen sanft die kalte Fläche. ich weiß dass du es sehen kannst, und fast habe ich das Gefühl, näher bei dir zu sein, obwohl uns nur wenige Zentimeter Schaumstoff und grüner Bezug trennen. verägert schüttle ich meinen Kopf, sauer auf meine Undiszipliniertheit. sauer auf diese ktischigen Gedanken. sauer auf dein elendiges Verhalten. sauer auf meine Schwäche dir gegenüber. deine Hand legt sich auf meine Kopflehne als du dich zu dem Sitz hinter dir drehst und fast verschreckt starre ich sie an. du bist so nah. viel zu nah. mein Atem trifft deine Haut und du schaust mich an. wir brauchen keine Worte, die brauchten wir nie. so viel Unausgesprochenes klebt in deinem Blick dass es mich fast erdrückt, mich dazu bringt mich am liebsten zu übergeben. immer wieder drehst du mir deinen Kopf zu, verunsichert auf was du dich konzentrieren sollst. mein Kopf schreit mir zu mich zu verstecken, wegzurennen, irgendwas zu unternehmen. ich versuche mich zu fassen. eins, zwei, drei. atme tief ein, konzentriere mich auf die Musik in meinen Ohren, sehe den hinteren Reihen beim Namenraten zu. wie oft du mich anschaust. wie nah du mir bist. wie oft du mit deinen Augen mein Gesicht streifst, mich musterst, wie gerne ich dich ansehen würde und mich doch zwinge es nicht zu tun. "also ich hab das ja jetzt mal beobachtet." Michi nickt in deine Richtung, flüstert weiter leise in mein Ohr "es ist wirklich viel zu oft. schon fast extrem" lächelnd senke ich den Kopf, schaue sie an, weiß nicht was ich sagen soll. "Jetzt lach doch mal du Miesepeter. alle haben Spaß nur du nicht!" Vivi strubbelt durch deine Haare, ihre Bemerkung lässt mich aufschauen. vorsichtig linse ich über den Sitz, starre in deine graublauen Augen, die auf meine gewartet haben, spüre meinen Puls hämmernd an meinem Handgelenk.

und ohne es verhindern zu können, erschlägt es mich mit all seiner Wucht, zertrümmert die Wand um mein Herz.
ich hab versagt, du fehlst mir, ich habe schon wieder versagt. 

2 Kommentare:

  1. was du am Anfang geschrieben hast, ist echt soo wahr :) ♥

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  2. ich hab ihn heute nach 6 wochen sommerferien wieder gesehen. sein lachen, seine stimme, seine blicke - ich komm damit nicht klar.

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