silence
Sonntag
genüsslich kuschel ich mich in die weiße Wolldecke, die um meine Schultern liegt. es ist kälter als erwartet draußen. kalte Luft beißt mir in die Lunge, ich atme langsam und tief, nur noch konzentriert auf die süße, schneidende Kälte. die Dunkelheit ist schwer und verschluckt jegliches Geräusch um mich herum, legt sich über alles wie flüssiger Wachs, rinnt an Häuserwänden hinunter und verschlingt Blumen und Pflanzen, bis die Sonne den Zauber bricht. der Geruch von feuchter, nasser Erde hängt in der Luft und vermischt sich mit dem allzu gut bekanntem Hauch von abgestandenem Qualm, der an meinen Kleidern klebt. mein Kopf fühlt sich voll an, überquellend. in solchen Nächten kann man, wenn man ganz genau hinhört, bittere, süße Träume sterben hören. flüchtige Gedankenfetzen durchschießen die Dunkelheit, zusammenhanglose Worte, bunte Bilder. ich kann nichts davon wirklich zuordnen, nichts fassen und begreifen. sonderbar wie fest jeder von uns an das Glück glaubt, die Schatten, die sich in den Kopf schleichen, verdrängt und letztendlich wieder hervor gräbt. ich starre in die Dunkelheit, dorthin wo ich die Straße vermute. kleine Lichtpunkte tanzen wie Regentropfen in dem Meer aus eisiger Stille, Lichter aus Häuserfenstern und Laternen. leise lächelnd schließe ich meine Augen, Ruhe und Glück durchspült mich, Nachtmenschen werden mich verstehen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen