let them die inside of me.

Sonntag

minutenlang starre ich auf meinen Arm. er ist so leer. viel zu leer. Schatten und helles Licht fechten ihren eigenen Kampf in meinem Kopf. mein ganzer Körper spannt sich an, danach geifernd, zu gewinnen. meine rechte Hand wandert zu der kleinen Nische an meinem Bettende, sucht langsam und bedacht nach dem kleinen, spitzen Gegenstand. glänzend liegt der Nagel in meiner Hand, glitzernd wie Wasser im Sonnenschein. meine Finger verkrampfen sich, doch meine Glieder gehorchen dem wogenden Sog aus Verlangen und derer Linderung.
ich wiege den dünnen Drahtstift in meiner Hand. er ist kalt, fast schon schwer. nur eine kleine, bekannte Bewegung würde ausreichen.
wenige Zentimeter vor meinem Handgelenk halte ich plötzlich inne, starre auf meine Hände. fast panisch schmeiße ich das scharfe Metall durch das ganze Zimmer, weg von mir. der Nagel springt gegen die Wand, fällt mit einem leisen Klirren auf den Parkettboden.
Stille.
mit aufgerissenen Augen fixiere ich den Boden, während sich mein Kopf lichtet.
ich bin angewidert von mir selbst, überhaupt einen Moment daran gedacht zu haben, nachzugeben.
ich werde alles tun, um mich zu kontrollieren.

ich hab's dir versprochen.

3 Kommentare:

  1. mir geht das genauso. aber ich sage mir immer, dass ich andere damit viel stärker verletzen würde, als ich jemals zuschneiden könnte. dass die narben anderen wirklich 'weh tun' würden. und auch wenn ich nicht so stark bleiben kann wie du, ich kämpfe auch und ich hoffe, dass wenigstens du gewinnst.

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