deine Augen lassen Dinge ihre Farbe verlier'n

Sonntag

grelle Lichter prasseln auf mich ein wie Platzregen, verwandeln meine Haut in ein Fell aus bunten Flecken und Neonstreifen. meine Ohren sind fast taub von der lauten Musik und den Schreien der anderen um vielleicht doch die Musik noch zu übertönen und verstanden zu werden. angewidert kippe ich den letzten, warmen Schluck Wodka-Maracuja runter, werfe den Becher auf den Boden, drängel mich durch verschwitzte Menschen. alles zieht an mir vorbei, es ist viel zu warm und stickig und irgendwie ist mir übel. dein Blick ruht auf mir als ich wieder bei meinen Jungs ankomme. "lex, trink was! du bist viel zu nüchtern" lachend schlingt Lukas seinen Arm um meinen Bauch hält mir seinen Becher hin, aber ich winke ab. du starrst verbissen auf den Boden, vollkommen betrunken, apathisch, abwesend. Stiche füllen meinen Magen, ich könnt regelrecht kotzen vor Besorgnis. meine Beine tragen mich automatisch zu dir, ich kann dich ja doch nie allein lassen. "willst du raus?" meine Lippen berühren dein Ohr, fast, nicht ganz. dein Kopf dreht sich zu mir, Licht spiegelt sich in deinen klaren Augen als du mich anschaust, nichts sagend, ohne ein Wort. seufzend lehne ich meinen Körper an die Wand neben dich, lege meinen Kopf an den kalten Beton. am liebsten würde ich ihn solange gegen die glatte Fläche schlagen bis er zerberstet. die Blicke der Anderen kleben an uns, Kommentare füllen meinen Kopf. ich will hier weg, raus, rauchen, kotzen, meine Faust gegen die Wand donnern, ich weiß es nicht. ich weiß gar nichts mehr. aber ich kann dich nicht alleine lassen. ich konnte dich noch nie alleine lassen. tief durchatmend schwanke ich zwei Schritte auf die andere Seite der Ecke, gleite an der Wand auf den klebenden Boden. du lässt mich nicht aus den Augen, auch nicht als ich meine Kippen  rauskrame und eine mit zitternder Hand anzünde. ich schließe meine Lider und alles dreht sich, es ist viel zu laut, viel zu warm, viel zu voll. Felix sitzt an meiner Seite als ich meine Augen wieder öffne, lächelnd. "was machst du hier unten?" ich nicke mit dem Kopf in deine Richtung, grinse Felix entschuldigend an. "ich kann ihn nicht allein lassen, weißte, kann ich nicht" ich zucke mit den Schultern, atme beim reden weiße Dunstschwaden aus, lehne meinen Kopf wieder an die Wand, sehe bekannte Menschen vorbei wanken, rufen, lachen. ich bleibe solange bei dir bis wir gehen, schon fast aufgefressen von meinen eigenen Gedanken, mit gesenktem Kopf.

du schreibst mir seit drei Tagen wieder



5 Kommentare:

  1. ja, leider..
    dein blog gefällt mir sehr, du kannst gut schreiben! wollt ich nurmal loswerden..

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  2. also, dein blog ist ja mal mit abstand der beste. fällt mir immer wieder auf. im ernst, liebes, du hast's echt drauf. weil du so ehrlich schreibst, man kauft dir jedes wort ohne mit der wimper zu zucken ab, weil zwischen den zeilen noch mehr steht. und weil du einfach nur so unglaublich gut schreibst, regelrecht mit den wörtern spielst. haha, musst ich mal loswerden, ich bin jetzt offiziell ein groupie. ♥

    so, und um jetzt mal wieder völlig verspätet auf deinen kommentar zu antworten:
    es ist regelrecht zum heulen, wie sehr du mir doch in dieser hinsicht ähnelst! ihr müsst das mal klären, ok, ihr müsst. ihr müsst das wieder hinbekommen. das ist ja so kein zustand. ich wollt euch doch beide. :(
    und frag nicht, ich weiß nicht was momentan mit mir los ist. ich komm nicht mehr klar, mutier' wahrscheinlich zur bitch. oder bin's schon

    ♥♥♥

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    1. *ihr wollt euch doch beide. daaaaaamn, scheiß verschreiben immer

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  3. danke, du bist echt süß. das hat mich grad zum lächeln gebracht. ♥ okay, echt lieb von dir, ich schreib dir nachher! und danke dass du immer wieder versuchst, mich aufzumuntern!

    oohhh, das ist nice! nein nein nein nein, spinn nicht rum, du gehst da hin und es wird toll! ich wünsch dir ganz viel spaß, und sei nicht so aufgeregt, das wird schon alles

    einen riesen kuss zurück ♥

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  4. merci einfach dass es dich gibt, ok.

    erzähl mir dann alles!!!♥

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