I can't disguise, can't disguise nights like this

"ich liebe dich wirklich üüüüüber alles" grinsend lausche ich deiner Stimme in dem tiefschwarzen Zimmer. du bist unglaublich betrunken - ich unglaublich müde. immer wieder berühren deine Lippen die feinen Härchen in meinem Nacken als du mich wieder und wieder küsst, unterbrochen nur durch deinen andauernden Monolog. versonnen schließe ich die Augen, umhüllt von deiner Wärme, gefühlten zwanzig Decken und dem Geruch nach Zigaretten, Alkohol und der schleichenden Spur meines Parfums. deine Finger streichen immer wieder über meinen Bauch, verlassen keine Sekunde lang meinen Körper. ich kann deinen Atem in meinen Haaren spüren und deine Anwesenheit überall am Körper, lausche deinem sinnlosen, lallenden Vortrag. "ey, weißt du was?" der aufgeregte Ton, der dein Flüstern durchzieht, verleitet mich schon wieder zu einem kurzen, sanften Auflachen, dass zwischen den Decken verhallt. "was denn Schatz?" ich drehe mich zu dir, kann jedoch dein Gesicht in der klebrigen Dunkelheit nur erahnen. "du bist die Schönste" stolz und überzeugt drückst du mir einen Kuss auf die Nasenspitze. "das freut mich. und jetzt schlaf deinen Rausch aus" lachend drehe ich mich wieder um, vergrabe mein Gesicht in dem riesigen Kissen. minutenlang lausche ich deinem Atem, zerfließe immer mehr in meinem Zustand voller Freude und Glückseeligkeit. 

"siehst du. Konsequenzen."
"willst du mich komplett verarschen?"
"selbst schuld"
wütend starre ich auf die schwarzen Zeilen, die sich wie heiße Nadeln in meine Haut brennen. 
ich warte also drei Stunden hoffnungsvoll am Fenster auf dein Vorbeikommen, an einem dieser  Tage. einem dieser Tage, die mir das Gefühl geben zu ersticken. und die gleichzeitig den Wunsch aufkommen lassen, dass genau dies eintrifft und ich in allem ertrinke. einer dieser Tage, welcher mich in Gedanken daran frieren lässt. und du kommst einfach nicht. ohne Begründung. es tut so verdammt, beschissen weh. so unerträglich und doch so bittersüß, süchtig machend.


dieser ständige Seiltanz zwischen 'den Himmel berühren' und Suizidgedanken.