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Samstag

die Nacht ist weder kalt noch warm. angenehm kühl. Michis Füße fahren durch das kurze Gras als wir uns auf den kleinen Hügel setzen, die Bierflaschen zusammen stoßen und einfach nur durchatmen. die Sonne ist längst unter gegangen, Edinburgh leuchtet wie eine Linie aus Kristallen links zu uns und alles ist einfach unfassbar unwirklich. meine Finger pulen am Etikett der kalten Flasche in meiner Hand und als ich zu dir rüber schaue trifft mich ein glückliches Grinsen.

die kalte Nässe die den Boden bedeckt zieht in meine Socken, weicht den schwarzen Stoff durch und lässt mich frösteln. Schaudernd krame ich in meinen Taschen nach meinen Zigaretten, fummle eine aus der rot-weißen Schachtel und entzünde das unbefleckte Ende.warum habe ich auch meine blöden Schuhe drinnen stehen lassen. mein Blick schweift über das Meer zu unseren Füßen, höre nur nebenbei dem Gespräch von euch und unserem Lehrer zu. deine Hand schlingt sich um meine Taille "ist dir kalt?" ich grinse und schüttle den Kopf "nur meine Füße" du lachst leise, stellst deine Füße parallel zu meinen und ziehst mich zu dir so dass ich auf deinen Vans stehe, furchtbar nah an dir, furchtbar betrunken. mein Rücken lehnt sich an die Mauer hinter mir, roter Backstein kratzt winzige Wunden in meinen Arm. ich atme den grauen Dampf ein und als ich ausatme legst du deine Lippen auf meine, ziehst den Qualm ein und bläst ihn wieder aus.
da stehen wir, in dieser unwirklichen Szenerie, trinken billiges, schottisches Bier, unterhalten uns mit unseren Lehrern über schlechte Hollywoodstreifen unter schottischem Himmel und lassen ein bisschen die Zeit still stehen. langsam löst sich unser Schwarm auf, die einen gehen schlafen, die anderen ihre Becher nachfüllen. mein Blick klebt immer noch auf dem schwarzen Spiegel, zehn Meter von mir entfernt. so endlos lang und so nah. erst als dein Mund über meinen Hals streift merke ich, dass wir alleine sind. endlich. meine Finger schlingen sich um deinen Nacken, ziehen dich näher zu mir runter. deine Küsse schmecken süß, nach Bier, Kippen und nach meinem Labello. "das ist unfair" deine leise Stimme schleicht sich zwischen deinen Küssen an mein Ohr "wieso?" deine Hände legen sich an meine Taille, als würden sie dahin gehören. weil sie dahin gehören. "weil kein Zimmer frei ist..obwohl" du hälst kurz inne, richtest dich auf und kramst in deinen Hosentaschen herum. "oder doch?" mit einem Klimpern hälst du den roten Schlüssel in deiner Hand, grinst mich an. ehe ich nach Luft schnappen kann schwebe ich plötzlich über dem Boden, als du mich hochhebst und in deinen Armen in Richtung Ferienzimmer trägst.
Kursfahrten können so schön sein

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